Wittens Doppellebige - das ist die Übersetzung von "Amphibien" - sind schon deshalb faszinierende Tiere, weil ihr Lebensverlauf gleichzeitig einen Einblick in die Geschichte des Lebens auf unserem Planeten gibt: Amphibien gehörten zu den ersten Wirbeltieren, die vor mehr als 300 Millionen Jahren das Festland besiedelten und die große Entwicklung vom Wasser- zum Landtier schafften.
Auch heute noch leben sie in ihrer Jugend kiemenatmend im Wasser und wandeln sich später als Erwachsene in lungenatmende Landtiere um. Dennoch sind sie an Land in der Regel auch auf Hautatmung angewiesen und brauchen stets eine feuchte Umgebung. Deshalb ihr tagsüber verborgenes, nachtaktives Leben!
Durch die zunehmende Information in der Bevölkerung werden unsere Amphibien heute jedoch stärker beachtet, die historisch begründete Abneigung als Iiih-Tiere verliert an Bedeutung.
Wem in unserer offenen Heckenlandschaft oder an Feuchtwiesen ein springender Frosch auffällt, der kann ihn getrost als den heimischen Grasfrosch bezeichnen: braun, mit auffallendem schokoladenbraunen Fleck hinter den Augen und kräftigen Sprungbeinen!
Vor Jahrzehnten, als es noch mehr als zehnmal so viele Tümpel und Weiher in Witten gab, war der Grasfrosch sehr häufig. Heute begegnen wir ihm selten.
Bekannt sind im Frühjahr seine Laichballen an besonnten Ufern der Tümpel. Ein einziger Laichballen enthält rund 3000 befruchtete Eier. Das heißt nicht, dass ein Grasfroschpaar wirklich viele Nachkommen bekäme: Von den 3000 Embryonen gehen etwa 1000 schon als Ei verloren (Verpilzung, Frost, Enten), als Kaulquappe werden sogar 1200 gefressen und als Jungfrosch werden im Geburtsjahr noch einmal etwa 300 von ihnen zu Verkehrsopfern von Autos oder Fressopfern von Vögeln, evtl. auch von Füchsen, Ratten o. a.
Im gesamten zweiten Jahr gehen durchschnittlich 496 verloren. So werden aus den ursprünglich 3000 Eiern möglicherweise nur vier geschlechtsreife Grasfrösche überleben. Hoffentlich werden diese noch einen sauberen Tümpel vorfinden und immer den gefährlichen Weg dorthin zwischen den vielen Autoreifen schaffen! Dann können sie gut zehn Jahre alt werden. Schützen können wir sie nur dadurch, dass wir ihren Lebensraum erhalten.
Im gesamten zweiten Jahr gehen durchschnittlich 496 verloren. So werden aus den ursprünglich 3000 Eiern möglicherweise nur vier geschlechtsreife Grasfrösche überleben. Hoffentlich werden diese noch einen sauberen Tümpel vorfinden und immer den gefährlichen Weg dorthin zwischen den vielen Autoreifen schaffen! Dann können sie gut zehn Jahre alt werden. Schützen können wir sie nur dadurch, dass wir ihren Lebensraum erhalten.