Die Blaugrüne Mosaikjunfer (Aeshna cyanea)-Libelle des Jahres 2012
von Herbert von Hagen
Die Blaugrüne Mosaikjungfer, mit wissenschaftlichem Namen Aeshna cyanea genannt, ist zur Libellenart des Jahres 2012 gewählt worden. Das verwundert und wundert auch nicht, denn einerseits ist sie nicht gerade die Libellenart, um die Libellenkundler (Odonatologen) sich in ihrem wissenschaftlichen Bestreben besonders kümmern (müssen), andererseits ist sie die Libellenart schlechthin. Sie ist es, die mit hoher Sicherheit gemeint ist, wenn der "Laie" von einer Libelle spricht, die sooo groß war und vor dessen Stich er sich schützen musste.
Groß ist sie mit ihren etwa 7 cm Körperlänge und rund 10 cm Flügelspannweite nur im Vergleich mit anderen sogenannten Großlibellen (Anisoptera). Stechen kann sie nicht. Das ist nur eine Mär, die sich aber hartnäckig hält. Zwar tragen die Weibchen einen Legestachel (Ovipositor) an der Unterseite des Hinterleibs, der taugt aber nur zur (notwendigen) Eiablage.
Dass die Blaugrüne Mosaikjungfer die Libellenart ist, die wir wahrscheinlich am häufigsten sehen, hat mehrere Gründe. Sie kommt - neben einigen wenigen, aber selten beachteten Arten - auch im Siedlungsbereich der Städte vor, da ihre Larven sich auch in Gartenteichen entwickeln können. Die fliegende Libelle scheint zudem wenig scheu. Sie nähert sich einem Beobachter manchmal bis auf wenige Zentimeter. Nicht selten fliegt sie auch durch geöffnete Fenster und Türen in Häuser hinein - aber auch wieder hinaus. Sehen wir eine Libelle über einer verkehrsreichen Straße, ist es "die Blaugrüne".
Blaugrün sind allerdings nur die Männchen. Die Weibchen, die einem am ehesten durch ihr Flügelsurren bei der Eiablage am Gartenteich auffallen, haben einen Hinterleib, der braun-schwarz-grün gefärbt ist.
Weitere Informationen über Libellen in Witten
Artenliste der in Witten vorkommenden Libellenarten