Kleingewässerschutz in Witten
Seit 1979 bemüht sich die Naturschutzgruppe Witten um den Erhalt und die Neuanlage von Kleingewässern. Diese stellen wichtige Lebensräume für viele heimische, z. T. bedrohte Amphibien- und Libellenarten dar. Nachdem in den vorangegangenen zwanzig Jahren ca. 80 % der Kleingewässer beseitigt worden waren, hat die Arbeit der Naturschutzgruppe zu einer leichten Verbesserung der Gesamtsituation in Witten geführt.
Besonders erwähnenswerte Projekte der NaWit sind z. B. der Weideteich "Papenholz" und "Thiemanns Teich" (Witten-Heven), die Hofteiche "Därmann" (Witten-Durchholz), die "Maslingteiche", der Siepenteich "Brenschede" (Witten-Vormholz), sowie Teiche an der Feldstraße im Bereich des Freizeitzentrums Kemnade (Witten-Herbede). Letztere wurden im vergangenen Jahr unter großem Arbeitseinsatz neu angelegt bzw. bzw. optimiert.
Auf dem Gelände einer ca. 2 ha großen Brachfläche war vor 15 Jahren ein Teich angelegt worden, der sich bald zu einem bedeutenden Lebensraum u. a. für Kreuzkröten (Bufo calamita) und viele Libellenarten entwickelt hatte. So konnten dort etwa 20 Libellenarten nachgewiesen werden, darunter bedrohte Arten. Die Kreuzkröte bevorzugt flache, vegetationsarme und unbeschattete Kleingewässer als Laichplatz und findet diese Verhältnisse einschließlich ungestörter Tagesverstecke auf dem Gebiet an der Feldstraße vor. Der Teich trocknete jedoch im Laufe der Jahre mehr und mehr aus. Birken siedelten sich an den trockenfallenden Ufern an, was die Wasserführung noch weiter verschlechterte.
Da schließlich die Lebensgemeinschaft ernsthaft gefährdet war, startete die Naturschutzgruppe mit finanzieller Unterstützung des Landes im Herbst '98 eine großangelegte Optimierungsmaßnahme. Das Freizeitzentrum Kemnade stellte das Gelände mittels eines Gestattungsvertrages für weitere 15 Jahre dem Naturschutz zur Verfügung. Die Fläche wurde entbuscht, und unter engagiertem Einsatz der Geländegruppe der NaWit entstanden aus dem Schnittgut meterlange "Benjeshecken", die nun Vögeln, Amphibien und Kleinsäugern Lebensraum und Unterschlupf bieten. Durch die Anlage von mehreren kleinen Teichen mit unterschiedlichem Tiefenniveau konnten vielfältige Lebensraumstrukturen, für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt geschaffen werden. Für diese Arbeit stand über mehrere Tage ein Bagger zur Verfügung. Außerdem entstand am Ufer eine Lehmwand für Eisvogel und Uferschwalbe.
Weitere Maßnahmen zur naturnahen Umfeldgestaltung bestanden u. a. in dem Setzen von Kopfbäumen, dem Pflanzen von Feldgehölzen in den Randbereichen und der Bekämpfung von Neophyten. Zu diesen eingewanderten Pflanzenarten, die die heimische Flora verdrängen, gehört der kaukasische Riesenbärenklau, der Japanische Knöterich und das Drüsige Springkraut aus Südostasien. Aufgrund der begleitenden Optimierungsmaßnahmen kann das Kleingewässer als Lebensraum für eine Tierwelt dienen, die neben dem aquatischen auf einen naturnahen terrestrischen Lebensraum angewiesen ist.
Um Störungen zu vermeiden, wurde das Gelände eingezäunt. Wir bitten darum, dies zu beachten und weisen darauf hin, dass naturkundliche Führungen im Gebiet über die VHS und die NaWit angeboten werden.
Während in früheren Zeiten Kleingewässer in den Auelandschaften durch Hochwasser auf natürliche Art und Weise immer wieder neu geschaffen wurden, müssen von Menschenhand geschaffene Kleingewässer heute in gewissen zeitlichen Abständen durch Pflegemaßnahmen optimiert werden, da aufgrund von Verlandung oder Verkippen ein Verlust dieses Lebensraums droht.
Wenn Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen und auf diese Weise zum Erhalt der Wittener Tier- und Pflanzenartenvielfalt beitragen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden.