Naturschutzgruppe Witten - Biologische Station e.V.      
Naturschutz im mittleren Ruhrtal

Libellen in Witten


Libellen flößen vielen Menschen Furcht ein, glauben sie doch an die Gefährlichkeit dieser Tiere. Dabei sind selbst die größten Libellen nicht in der Lage unsere Haut zu durchbeißen. Einen Stachel - sieht man von einem Legestachel der Weibchen ab - tragen Libellen ebenfalls nicht.

Libellen führen ein Doppelleben. Die meiste Zeit ihrer Existenz verbringen sie als Larve im Wasser, nur eine recht kurze Zeit zeigen sie sich uns als fliegendes Insekt. Der Entwicklungszyklus der Larven kann von wenigen Wochen bis zu fünf Jahren dauern. Die geschlüpfte Libelle stirbt einige Zeit nach ihrer Reproduktionsphase.

Der in der Vergangenheit weit verbreitete sträfliche Umgang mit Gewässern, wie deren Begradigung, Beseitigung oder Verschmutzung hat viele Libellenarten auf die "Rote Liste" der bedrohten Tierarten gebracht. Heute versucht man korrigierend einzugreifen und diese Mißstände wieder zu beheben.

Seit über 20 Jahren werden die Libellen in Witten systematisch erfaßt. Darüber hinaus liegen noch ältere Nachweise aus der Literatur vor. Aktuelle Daten werden für den "Arbeitskreis zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in NRW" gesammelt.

Mit einiger Sicherheit kann man in Witten 20 verschiedenen Libellenarten im Laufe eines Jahres nachweisen.      

Dabei kann man sogenannte Allerweltsarten, wie die rote Frühe Adonislibelle, die blauschwarze Hufeisenazurjungfer, die Große Pechlibelle, den Plattbauch oder die etwa acht Zentimeter große Blaugrüne Mosaikjungfer recht häufig an Gewässern innerhalb des städtischen Ballungsraumes beobachten.
An der Ruhr trifft man auf die schöne Gebänderte Prachtlibelle, den Großen Blaupfeil oder die Federlibelle.

Die selteneren Arten treten meist in geschützen Bereichen auf. Hier kommen an einigen Gewässern noch das Große und das Kleine Granatauge, die Kleine Pechlibelle und die Gefleckte Heidelibelle vor. Einige Libellenarten, die noch vor einiger Zeit in Witten nachgewiesen werden konnten, sind verschwunden. Generell lässt sich über die Bestandssituation der Libellen in Witten sagen, dass Libellen heute nur noch in geringerer Anzahl auftreten als früher. Dennoch besteht Hoffnung auf Besserung, wenn der Gewässer- und somit auch der Libellenschutz auch weiterhin konsequent betrieben wird.


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