Naturschutzgruppe Witten - Biologische Station e.V.      
Naturschutz im mittleren Ruhrtal
Knöterichgewächse - Der Japan Knöterich - Der Sachalin Knöterich


 

Der Sachalin Knöterich


Wesentlich größer als der Japan-Knöterich wird der Sachalin-Knöterich (Reynoutria sachalinensis). Er wird bis zu 4 m hoch. Seine Chromosomenzahl beträgt 2n = 44. Seine Blätter werden bis zu 43 cm lang und bis zu 27 cm breit. Wie beim Japan-Knöterich sind sie ebenfalls eiförmig länglich, aber am Grund herzförmig. Die Blattspitze ist nicht so stark ausgeprägt. Die Blattunterseite ist stark behaart. Die einzelnen Haare sind ca. 1 mm lang. Die Blattstruktur ist weich. Der Aufbau des Blütenstandes entspricht dem des Japan-Knöterichs, allerdings ist der weibliche Blütenstand bogig überhängend. Die Blüten sind grünlich, und die Blütezeit ist von Juli bis September. Vorkommen im Raume Witten konnte der Verfasser bisher nicht entdecken.


Die Bekämpfung

Japan-Knöterich hat die Tendenz, sich stark auszubreiten und die vorhandene Flora zu überwuchern. Junggehölze und die standortgemäße Flora können nicht aufwachsen, und das Ziel, natürliche Verhältnisse zu schaffen, wird verhindert. Der Status schützenswerter Flächen wird stark beeinträchtig. Die Ausbreitung der Japan-Knöteriche erfolgt vor allem über die Ausbildung von Rhizomen. Besonders unangenehm macht sich dies an Dämmen bemerkbar, die dem Hochwasserschutz dienen.


Durch das starke Rhizomwachstum können selbst große Pflastersteine aus dem Boden gelöst werden. Uferbereiche an Bächen und Flüssen werden ausgekolkt. In den anderen Bereichen wachsen die Rhizome unter das Wurzelsystem der umgebenden Pflanzenwelt. Diese wird mit der Zeit überwuchert. Der Japan-Knöterich bildet ein geschlossenes Blätterdach, das einen starken Schattenwurf erzeugt. So sterben die krautigen Pflanzen in kurzer Zeit wegen Lichtmangels ab. Als Maßnahmen zur Bekämpfung des Riesenknöterichs empfiehlt die Fachwelt folgende Methoden: 

- regelmäßiges Mähen 
- Ausgraben des Wurzelbereichs 
- Schlegeln 
- Beweidung durch Heidschnucken oder Ziegen.


Durch regelmäßiges Mähen wird die Pflanze geschwächt. Soll diese Maßnahme aber erfolgreich sein, so muss das Mähen jedes Jahr 3 - 4mal, besser jedoch 6 - 7mal erfolgen. Hierdurch verkümmert der Riesenknöterich und stellt im Laufe der Zeit sein Wachstum ein. Erfolge werden aber erst nach drei bis vier Jahren sichtbar. Das Ausgraben des Wurzelbereichs ist sehr mühsam. Selbst kleine Wurzelreste bewirken ein neues Wachstum. In steinigen Boden ist diese Bekämpfung nahezu aussichtslos. Das Schlegeln wird als sehr wirkungsvoll beschrieben. Die faserigen Abbruchstellen faulen ab, und die Fäulnis dringt bis tief in den Wurzelbereich ein.

Die regelmäßige Beweidung durch Heidschmucken oder Ziegen, die besonders gern die jungen Knöterichtriebe fressen, gilt als die wirksamste Bekämpfungsart. Allerdings muss die Beweidung über das ganze Jahr hinweg oder zumindest in bestimmten Abständen erfolgen, weil sich sonst die großen harten Haupttriebe bilden, die nicht von den Tieren gefressen werden. In unserem Bereich versucht die Naturschutzgruppe Witten im Biotop an der Feldstraße die Ausbreitung des Japan-Knöterichs einzudämmen. Dies geschieht durch Mähen mit dem Freischneider und anschließendem Abräumen der Fläche. Erfolgreich war dieses Bemühen bisher leider noch nicht, da die Mahd wegen des Einsatzes der Gruppe in anderen Bereichen nur ein- bis zweimal jährlich erfolgte.

Da der Boden an der Felsstraße stark mit großen Sandsteinbrocken durchsetzt ist, kann man hier keine Wurzelausgrabungen durchführen. Versuche mit Schlegeln per Hand zeigten keine positiven Ergebnisse. Gegenüber dem Mähen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. 
Die Beweidung durch Heidschnucken oder Ziegen scheint dem Verfasser eine sehr aussichtsreiche Bekämpfungsart zu sein, kann aber, da keine Tiere vorhanden sind nicht durchgeführt werden.