Naturschutzgruppe Witten - Biologische Station e.V.      
Naturschutz im mittleren Ruhrtal

Quellkartierung in Herdecke

Wasser - Quelle des Lebens:
Sauberes Wasser - für Mensch, Tier und Pflanze lebensnotwendig - wird weltweit immer knapper und damit wertvoller. Darüber können auch zunehmende Überschwemmungskatastrophen nicht hinwegtäuschen. Aus diesem Grund ist der Schutz und, wenn erforderlich, die Sanierung und Revitalisierung der Quellen und Fließgewässer zunehmend wichtig.

Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muss man zunächst einmal Lage und Zustand der Quelle und Fließgewässer ermitteln. Für Quellen hat der Arbeitskreis Quellschutz beim Naturschutzzentrum NRW eine Quell-Kartierungs-Anleitung und einen 10-seitigen Erhebungsbogen entwickelt, der landesweit eingesetzt werden und es ermöglichen soll, die erfassten Daten in einem landesweiten Quellkataster zusammenzufassen.

Im Jahr 2001 hat das Umweltamt der Stadt Herdecke beim Rat beantragt, alle auf ihrem Gebiet befindlichen Quellen untersuchen und kartieren zu lassen. Im Jahr 2001 vergab das Umweltamt der Stadt Herdecke den ersten Teilauftrag an den BUND - Ortsgruppe Hagen - und die Naturschutzgruppe Witten. Dieser Auftrag umfasste alle Quellen des Kermelbachs, des Kirchender Bachs, des Ostender Bachs, des Herdecker Bachs und des Ender Mühlenbachs. Die NaWit übernahm davon den Kermelbach mit 8 Quellen, den Kirchender Bach mit 11 Quellen und den Ostender Bach mit 10 Quellen.

Für die Kartierung stellte uns die Stadt Herdecke die erforderlichen Deutschen Grundkarten im Maßstab 1:5000 (DGK 5) und die zugehörigen Höhenlinien auf CD-ROM zur Verfügung. Anhand dieser Grundlagen konnten wir die bereits kartografisch erfassten Quellen ermitteln und in einer Liste aufführen, die dann um die bei der Geländearbeit zusätzlich gefundenen Quellen vervollständigt wurde. Auf der DGK 5 wurde die Lage der Quellen (Gauß-Krüger-Koordinaten) mit der Genauigkeit von wenigen Metern und auch die Höhenlage über NN (Normal Null) bestimmt. Anhand der Geologischen Karte 4510 Witten wurden die geologische Formation des Grundwasserleiters und die Gesteinsart ermittelt. Dann waren die Quellen und deren Wertschätzung im Gelände verbal zu beschreiben und Vorschläge zur Verbesserung ihres ökologischen Zustandes zu machen.

Nach vorgegebenen Schlüsseln waren anzugeben:
-        Quelltyp
-        Quellschüttung
-        Geländebeschreibung
-        Substrattypen im Quellbereich
-        Nutzung der Quelle
-        Einträge (Einleitungen und/oder Verfüllungen)
-        Strukturveränderungen
-        Umfeldkartierung
-        Physikalische Werte (Luft- und Wassertemperatur, Leitfähigkeit)
-        Chemische Werte (pH-Wert, Gesamt- und Hydrogencarbonathärte, Nitrat, Nitrit, Ammonium, Phosphat)
-        Witterungsverhältnisse zur Zeit der Probenahmen Vervollständigt wurden diese Daten durch:
-        Floristische Bestandsaufnahme im Quellbereich und näherer Umgebung
-        Faunistische Bestandsaufnahme im Quellbereich
-        Skizze der Quellumgebung
-        Fotos.

Die Arbeiten wurden im November 2002 abgeschlossen und Herrn Grunwald vom Umweltamt der Stadt Herdecke übergeben. Die Arbeit wurde dem Umweltausschuss im Januar 2003 vorgestellt.