Der Steinkauz ist ein Bewohner der offenen Kulturlandschaft. Dort wo alte Obstbäume, beweidetes Grünland, Einzelbäume, Kopfbaumreihen und Gebäude, wie Scheunen, Ställe oder Schuppen, zahlreiche Verstecke und Brutmöglichkeiten bieten, ist der Steinkauz noch anzutreffen. Mit etwas Glück kann man die gut faustgroße, steingraue, z.T. auch tagaktive, Eule mit den großen gelben Augen auch am hellichten Tage vor einem ausgefaulten Astloch in einer Baumkrone sitzen sehen.
Die Steinkauzbestände sinken auch in Witten, weil in unserer heutigen Kulturlandschaft alte höhlenbietende hochstämmige Obstbäume gefällt und Weideland in Ackerland umgewandelt oder zur Mähwiese umfunktioniert werden. Feste Einzäunungen mit ihren zahlreichen dem Steinkauz als Jagdansitz dienenden Zaunpfählen verschwinden oder werden durch mobile Elektrozäune ersetzt.
Der Steinkauz ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, ergänzt seine Beute aber auch mit Insekten, wie Käfer und Heuschrecken, gelegentlich auch Vögel oder sogar halbwüchsige Ratten. Steht ihm diese Nahrung nicht zur Verfügung begnügt er sich aber auch mit Regenwürmern.
Schon seit vielen Jahren überwacht die NaWit alljährlich die Steinkauzbestände und versucht durch umfassende Maßnahmen die Lebensbedingungen für den Steinkauz zu erhalten oder zu optimieren. Trotz der Erhaltung alter Obstbaumbestände, dem Nachpflanzen neuer Obstbäume, der Schneitelung und Anpflanzung von Kopfweiden, oder auch dem gezielten Anbringen spezieller Brutröhren konnte das Verschwinden mehrerer Paare in Witten nicht verhindert werden. So sind heute Ortsteile wie Bommern, Rüdinghausen und Heven steinkauzfrei - andere Stadtteile werden folgen! Hoffnung für den Erhalt dieser Vogelart geben jedoch einige Beispiele geglückter Neuansiedlungen sowie das Erhalten alter Vorkommen in bislang von voranschreitender Bebauung weitgehend verschont gebliebenen Stadtteilen in Witten und Umgebung. Erfreulicherweise zeichnen sich einige Grundbesitzer und Landwirte durch umsichtiges Handeln aus und stimmen den Maßnahmen der NaWit zu oder führen diese sogar selber durch. |