Wittens Wälder
Die Wälder Wittens erstrecken sich über eine Gesamtfläche von ca. 1510 ha, von der die Stadt Witten ca. 640 ha bewirtschaftet. Der größte Anteil befindet sich in Privatbesitz. In der Vergangenheit wurden die Wälder in Witten vorwiegend zur Bau- und Brennholzbereitstellung genutzt. Heute bestehen die Ziele einer naturnahen Waldbewirtschaftung neben der Holzproduktion im Immissionsschutz, Wasserschutz, Bodenschutz, sowie Biotop- und Artenschutz. Durch die Nähe zu den Siedlungs- und Ballungsräumen des Ruhrgebietes kommt den Wittener Wäldern außerdem eine wichtige Erholungsfunktion für die Bevölkerung zu.
Nach einer im Jahr 1991 von der Stadt Witten durchgeführten Waldstrukturkartierung ist ca. ein Drittel der Waldfläche von nicht standortgerechten Gehölzen bestockt. In der Altersstruktur der Wälder dominieren die 30-80 jährigen Bäume, bei einem deutlichen Mangel an Altbeständen über 80 Jahren. Nur 8% der Wälder sind durch eine gut ausgebildete Strauchschicht und eine gute allgemeine Vielschichtigkeit gekennzeichnet, so daß den waldbewohnenden Tier- und Pflanzenarten Wittens nur kleinfächig gute Lebensbedingungen geboten werden.
Da kaum Altholz mit natürlichem Großhöhlenangebot vorhanden ist, betreibt die NaWit durch das Anbringen von Großnisthöhlen und Fledermauskästen gezielt Artenschutz. Anderen gefährdeten Arten, wie z.B. totholzbewohnenden Insekten, ist damit aber nicht zu helfen. Der Erhalt der letzten Einzelbäume und Buchen-Altbeständen, die älter als 120 Jahre sind, sowie die Anlage von stehendem Totholz (durch Belassen oder Abkronung abgestorbener Bäume statt deren Fällung) stellt eine Kernforderung des Naturschutzes gerade auch in Witten dar. Deshalb setzt sich die Naturschutzgruppe in politischen Gremien auf kommunaler Ebene und auf Kreisebene für eine naturnahe Bewirtschaftung der Wittener Wälder mit dem Ziel einer ökologisch orientierten Waldentwicklung ein.